Fadentechniken: Silhouette Soft Lifting
Etwa ab dem 40. Lebensjahr kommt es v.a. durch den Verlust der Hautelastizität und das Absinken und den Abbau der
natürlichen Fettdepots zu einer deutlichen Erschlaffung der Gesichtshaut nach unten. Die einzige wirklich effektive
Methode zur Straffung der Haut an den Wangen, am Kinn, am Hals oder an den Augenbrauen war lange Zeit das Facelift.
Viele Patienten schrecken aber vor dieser aufwendigen und risikoreichen Operation zurück.
Mit dem Silhouette-Lifting steht bereits seit 2006 für die Frau oder den Mann zwischen 30 und 50 mit mittelstark
ausgeprägten Falten eine sanfte und kostengünstige Alternative zum Facelift zur Verfügung. Mit Hilfe der neuen
Silhouette Soft Fäden kann an den Augenbrauen, an den Wangen oder am Hals ein ähnlich starker Straffungseffekt
wie bei einer klassischen Facelift-Operation erzielt werden, ohne große Schnitte, mit nur geringen Nebenwirkungen
und ohne lange Ausfallzeiten. Selbstauflösende Fäden aus Polymilchsäure, die mit kleinen entgegengesetzt ausgerichteten
Kegelchen versehen sind, werden unter die Gesichtshaut eingebracht und dort unter leichtem Zug fixiert.
Anwendungsgebiete
Mit Hilfe der Silhouette-Fäden können verschiedenste Gesichtsbereiche gestrafft werden, wie zum Beispiel
abgesunkene Augenbrauen (1), eine schlaffe Wangenregion mit ausgeprägten Nasolabialfalten (2), hängende
Mundwinkel mit Marionettenfalten (Hamsterbäckchen) (3) oder ein schlaffer Hals (4).
Wirkungsweise
Die sehr dünnen selbstauflösenden Polymilchsäure-Fäden sind mit kleinen Kegelchen versehen. Unter leichtem
Zug rasten die Kegelchen wie kleine Widerhaken in das Gewebe ein und sorgen für den Liftingeffekt. Das sehr
dünne weder sicht- noch tastbare Fadengerüst führt zu einer sofort sichtbaren Straffung der Haut. Die
Kegelchen sorgen in den ersten zwölf Monaten nicht nur für eine feste Verankerung der Fäden im Gewebe,
sondern stimulieren auch die Bildung von neuem Kollagen in der Haut. Sobald die Kegelchen und Fäden
ausreichend im Bindegewebe eingewachsen sind, lösen sie sich allmählich auf.
Behandlung
Der Eingriff dauert nur etwa 45 Minuten und ist unter örtlicher Betäubung nahezu schmerzfrei. Nach vorheriger Markierung
der Haut werden die Fäden ohne Schnitte mit Hilfe einer sehr dünnen biegsamen Nadel drei bis fünf Millimeter tief,
parallel in das Unterhautfettgewebe eingebracht und zunächst in Richtung Augenbraue/Gesichts- oder Halsmitte vorgeschoben.
In der Mitte angelangt wird der Faden mit Hilfe der Nadelspitze dann wieder ausgefädelt. Danach wird das zweite Fadenende
an derselben Einstichstelle mit einer weiteren biegsamen Nadel in Richtung Haaransatz eingebracht und dort ebenfalls
wieder ausgefädelt. Da die Kegel an beiden Fadenhälften entgegengesetzt ausgerichtet sind, ist anschließend das gewünschte
Straffungsergebnis durch sanften Zug an den Fadenenden und leichten Druck auf das Gewebe erzielbar. Am Ende der Behandlung
werden die herausragenden Fadenenden und die verbundenen Nadeln abgeschnitten und die winzigen, kaum sichtbaren
Einstichstellen mit Wundpflasterstreifen versorgt. Für das Lifting einer Wange oder Halsseite werden in der Regel jeweils
zwei Fäden pro Seite parallel zueinander eingelegt. Für das Brauenlift reicht in der Regel jeweils ein Faden pro Seite.
Behandlungsergebnis
Obwohl der Straffungseffekt sofort zu erkennen ist, ist das endgültige Resultat erst nach 3-6 Monaten sichtbar, da sich um
die Fäden herum erst allmählich eine Bindegewebshülle bildet, die v.a. im Bereich der Wangen einen zusätzlichen
Aufpolsterungseffekt bewirkt. Aufgrund des Hautüberschusses sind in den ersten Wochen eventuell noch geringgradige
Hautunebenheiten möglich, die aber während des Heilungsprozesses wieder vollständig verschwinden. Der Straffungseffekt
hält etwa zwei Jahre an, schwächt sich aber individuell ab durch die natürliche Hautalterung. Um einen Maximaleffekt
zu erzielen, empfiehlt es sich, zusätzliche Methoden zur Volumenauffüllung mit den Silhouette-Fäden zu kombinieren, z.B.
Injektionen von Hyaluronsäure oder Eigenfett.
Risiken und Nebenwirkungen
Leichte Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse, Grübchen an den Einstichstellen sowie eine Faltenbildung entlang der
Fäden sind üblich, klingen aber innerhalb weniger Tage ab. Sehr seltene Komplikationen im Rahmen des Silhouette-Liftings
sind ein Durchscheinen oder Herausdrücken der Fadenenden an den Ausstichstellen, wenn sie zu oberflächlich eingebracht sind,
oder v.a. am Kinn ein Herauswandern der Fadenenden, wenn diese nicht kurz genug abgeschnitten sind. Derartige Komplikationen
sind aber durch ein erneutes Abschneiden der Fadenenden unter leichtem Zug gut behebbar. Ein Verrutschen oder Wandern der
Fäden ist aufgrund der guten Verankerung im Gegensatz zu anderen Fadenliftings äußerst selten. Im Falle eines unzureichenden
oder asymmetrischen Ergebnisses können alte Fäden jederzeit entfernt und ggf. durch neue Fäden ersetzt werden. Da die Ein-
und Ausstichstellen sehr klein sind, hinterlässt die Methode in der Regel keine sichtbaren Narben.
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